Vier Kerzen brennen am Adventskranz, so still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.
Die erste Kerze sagte: „Mein Licht steht für Vertrauen. Es brennt, wo Menschen beieinander Nähe
suchen und Geborgenheit finden, wo sie einander Vertrauen schenken, wo sie miteinander ohne Hintergedanken leben, wo einer dem anderen Raum zum Leben gibt.
Mein Licht will bezeugen: Es gibt eine Brücke hinüber zu den Mitmenschen, denn Vertrauen verbindet das „Trennende.“
Im Raum konnte man plötzlich eine andere Stimme hören, die da schrie „Halt“! Es ist ganz anders!
Wo ist Vertrauen? Ich sehe viel Eifersucht, Zweifel, Schrecken, Neid, Angst. Ich sehe Misstrauen zwischen Mann und Frau, jung und alt, zwischen Familien und Völkern. Ich spüre kränkende Worte, böse Gedanken, giftige und neidvolle Empfindungen. Das Vertrauen ist ausgegangen, so wie eine Kerze.
Lösch das Licht aus! Auslöschen!“ Schon hatte das Misstrauen gewonnen und die erste Kerze erlosch.
Die 2. Kerze flackerte und sagte hüpfend: „Ich brenne für die Freude. Das Leben ist hell, schön und Freude pur. Das Leben ist so klar und erfüllend. Ich habe Augen und sehe leuchtende Farben und Formen. Ich sehr die bunte Welt, den Reichtum und das gleißende Licht der Sonne. Ich sehe lachende Kinder, strahlende Menschen und die Freude.
Zynisch rief der Neid nun durch den Raum: Soll das Licht brennen? Liest ihr denn keine Zeitungen? Schaut ihr euch nicht die Nachrichten an?
Überall in der Welt haben die Kinder nichts zu lachen. Viele werden irgendwo vor Hunger sterben. Wo ist die Freude? Viel Menschen hungern und leiden, wo kann da Freude sein? Sitzt die Freude wohl in den von Reklame erhellten Straßen? Gesteht es euch ein, dass ihr leer seid. Ohne Licht und wahre Freude! Miteinander geschäftig sein, heißt doch nicht Freude haben. Lösch dein Licht aus! Auslöschen! Somit erlosch auch die 2. Kerze.
Leise meldete sich nun die 3. Kerze zu Wort: Mein Licht steht für den Frieden. Es brennt, weil es schön ist, wenn alle Menschen einander lieben und einander helfen. Ohne Frieden geht alles in die Brüche, was zwischen Menschen besteht.
Mit siegessicherer Stimme sprach nun die Angst: Wo ist schon Frieden? Antworte! Wo ist wirklich Frieden? Behält nicht überall auf der Welt der Stärkere recht? Überall geschieht viel Böses und jeder sucht das Seine. Menschen fürchten sich vor ihresgleichen und haben sich bis an die Zähne hin bewaffnet. Es gibt den Frieden nicht! Lösch also das Licht aus! Auslöschen!
Jetzt bin ich nur noch alleine über, hörte man da die kräftige Stimme der 4. Kerze. Ich stehe für die Hoffnung. Ich darf niemals erlöschen, weil wir Menschen immer hoffen, dass einmal das Vertrauen siegen wird, dass Schrecken und Angst aufhören und Freude einziehen wird und, dass das Misstrauen nicht das letzte Wort behält. Ich brenne, weil doch irgendwann einmal der Stacheldraht um die Herzen abschmelzen und das Lachen wieder auferstehen wird. Das Licht wird weiter brennen, weil Menschen hoffen, dass alles gut wird.
Das sagst du so einfach. Schau das Licht an, wie klein es ist und wie schwach. Was kann ein kleines Licht schon ausrichten gegen all diese Dunkelheit, die hier herrscht, sprach das Misstrauen?
Ich darf nicht erlöschen. Ich werde es verteidigen gegen die Dunkelheit erwiderte die Hoffnung. Es ist ein schwaches Licht. Die Dunkelheit wird es verschlingen hörte man nun den Neid sagen. Nein, ich lösche es nicht, konterte die Kerze der Hoffnung. Du musst, schrie die Angst!
Niemals! Helft doch alle mit, das Licht der Hoffnung wieder zu retten! Helft alle mit! Fasst alle mit an. Und alle fassten nun mit an und die letzte Kerze, die Hoffung fasste all das zusammen, worauf so viele Menschen in der ganzen Welt vertrauen.
Ihr Licht wurde größer und stärker, sprang auf die Kerzen des Friedens und Vertrauens, dann auf die Freude über, verdrängte damit alle negativen Energien und Gedanken und ließ den Raum wieder in vollem Licht und Glanz erstrahlen. Dieses Strahlen spiegelt sich in den Herzen der Menschen und springt von Mensch / Herz zu Herz….
Mögen auch wir uns alle zusammenschließen und geschlossen das Licht der Welt erhellen.
Frohe Weihnacht und ein glückliches Neues Jahr
Ich wünschen alle Menschen, die diese Zeilen lesen,
ein besinnliches Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr.
Nutzen Sie die ruhige Zeit zwischen den Jahren zur Entspannung,
damit Sie sich friedvoll von diesem turbulenten Jahr verabschieden
und gelassen ins neue Jahr blicken können.
Bleiben Sie gesund und gehen Sie liebevoll mit sich um!
Achim Steffan
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